Purpose trifft Design Thinking
Purpose trifft Design Thinking
Es war 2016. Böse Zungen würden diese Phase als „Midlifecrisis“ betiteln. Für mich war es eine Phase des Hinterfragens. Ich hinterfragte alles was mein Leben betraf. Ich hatte einen verdammt guten Job in einer verdammt coolen Firma. Ich hatte inspirierende Kollegen und Kolleginnen um mich herum. Ich hatte Verantwortung, anspruchsvolle Aufgaben und jede Menge Spaß. Und doch war da so ein kleines Gefühl von Veränderungslust. Ich hinterfragte meine Wirksamkeit. Ich wollte mehr. Die Zeit war reif für eine berufliche Neuorientierung. Dabei lernte ich Katja kennen und hörte zum ersten Mal etwas von Purpose (auch wenn sie es selbst damals noch nicht so betitelt hat).
Unternehmen ziehen die Menschen an, die es gerade braucht. Oder anders ausgedrückt: wenn die mitgebrachte Qualität eines Menschen in einem Stadium der Unternehmensentwicklung nicht mehr von Nöten ist, ist es an der Zeit zu gehen. Der Purpose gibt die Richtung an.
Katja hilft bereits seit über 10 Jahren Menschen ihre inneren Antriebsfedern, ihr „WOFÜR“ bzw. ihren Purpose zu finden. Sie begleitet Menschen hin zu mehr Sinnhaftigkeit insbesondere in der Arbeitswelt und unterstützt sie, Raum zur Entfaltung ihrer eigenen Persönlichkeit einzunehmen. Das Feld vom individuellen Purpose erstreckt sich dabei in Verbindung mit anderen hin zu einem Anliegen einer ganzen Unternehmung.
„Das ICH für ein besseres WIR entfalten“ (Katja Kremling)
Was heißt eigentlich „Purpose“?
Purpose kann übersetzt werden mit „Zweck“ oder auch „Anliegen“. Es geht um die große Sinnfrage. Es geht nicht um das WAS und auch nicht um das WIE. Es geht um das WOFÜR. Warum macht ein Mensch das was er tut? Welchen Sinn sieht er in seinem Handeln? Und bezogen auf die Unternehmenswelt stellt sich die Frage welches langfristige Ziel ein Unternehmen verfolgt.
„People don’t buy what you do, they buy why you do it.“ (Simon Sinek)
In der Unberechenbarkeit und Komplexität unserer heutigen Welt bietet uns Purpose Orientierung. Werte und Sinn dienen dabei als Richtungsweiser. Das ist der Motor für intrinsische Motivation. Wer einen Sinn in etwas sieht, geht zielgerichtet und unbeirrbar vor.
Nach einigen Irrwegen, Abzweigungen und ein intensiveres Kennenlernen von Katja auf Spielplätzen mit unseren Söhnen fand ich meinen ganz eigenen individuellen Purpose. Ich möchte Neues in die Welt bringen. Ich möchte Veränderungen in die Wege leiten. Ich möchte Menschen darin begleiten, ihre Ideen für ein besseres Miteinander Wirklichkeit werden zu lassen. Und in dem Prozess kann es dabei sehr gern komplex und undurchsichtig sein. Das ist mein persönlicher Motivationskick. Um dieses WOFÜR mit Leben zu füllen entdeckte ich Design Thinking.
Was heißt eigentlich „Design Thinking“?
Design Thinking ist ein Methoden- und Mindset wo ein Team aus einem komplexen Problem nutzerzentrierte Innovationen entwickelt. Es ist eine Herangehensweise, um auf die vielschichtigen Fragestellungen unserer Zeit zu antworten sowie die Innovationen für morgen zu gestalten. Es bietet das Potential „the next big thing“ ins Leben zu rufen. Dafür holt es die Teammitglieder*Innen auf Augenhöhe für ein gemeinsames produktives Arbeiten. Das Geheimnis liegt im Durchlaufen unterschiedlicher Phasen (Verstehen, Beobachten, Sichtweise definieren, Ideen finden, Prototypen entwickeln und testen), im Wechsel zwischen konvergentes und divergentes Denken sowie in der bedingungslosen Fokussierung auf die Bedürfnisse von Nutzer und Nutzerinnen.
Wo ist die Schnittstelle zwischen Purpose und Design Thinking? Katja und ich haben das Konnektiv62 in Dresden ins Leben gerufen. Wir haben dabei einen Raum geschaffen, um Menschen in Verbindung zu bringen. Der Raum lädt dazu ein, Ideen zu spinnen, gemeinsam kreativ zu werden, die einzelnen Antriebsfedern, Stärken und Erfahrungen zusammen zu bringen und fokussiert Lösungen zu entwickeln. Es sind Räumlichkeiten entstanden, wo Menschen ihren Purpose finden und ausleben können.
Und zugleich ist es eine Spielstätte für Unternehmen, ihren Purpose aus den einzelnen individuellen Anliegen zu entwickeln und mit Hilfe von Design Thinking das Neue zu gestalten. Purpose und Design Thinking gehen Hand in Hand. Es sind Herangehensweisen bzw. Frameworks, die individuell aber auch auf kollektiver Ebene den Anforderungen unserer Zeit einen idealen Rahmen, eine Struktur, eine Vorgehensweise bietet. So entstehen Lösungen für ein besseres Miteinander, für eine enkeltaugliche Zukunft. Purpose gibt die Richtung vor, bildet Leitplanken. Design Thinking schlägt die notwendige Brücke zwischen den inneren Bedürfnissen und den Anforderungen von Nutzer und Nutzerinnen. Es bildet das Vorgehen, um nutzerzentrierte Innovationen zu entwickeln.
Wo siehst du Ansatzpunkte für ein purposegetriebenes Design Thinking Projekt?